Rhetorische
Mittel |
Name |
Definition |
Beispiel |
Addierende
Zusammensetzung |
gleichberechtigte,
einander widersprechende Glieder |
traurigfroh;
du übersinnlich-sinnlicher Freier |
Adynaton |
das
Unmögliche; widersinnliches Beispiel (i.d.R. Natur) verdeutlicht das
Nicht-Eintreten eines Ereignisses |
Kamel
durch Nadelör |
Aischrologie |
Schimpfrede,
abwertende Umschreibung |
Blechkübel
(Auto) |
Allegorie |
Gedachtes
ins Bild, das durch Reflexion erschlossen wird |
Justitia |
Alliteration |
Wiederholung
der Anfangsbuchstaben in aufeinander folgenden Wörtern |
Milch
macht müde Männer munter |
Anakoluth |
=
Fügungsbruch, Un-Folge in der Satzführung |
|
Anapher |
Wiederholung
von Wörtern am Anfang |
Endlich...
/ endlich... / endlich... |
Annominatio |
Wortspiel,
das auf der Ähnlichkeit eines Lautes in zwei Wörtern beruht |
Bistümer,
Wüsttümer / Welton, Hellton |
Antithese |
Zusammensetzung
entgegengesetzter Begriffe |
Jung
und Alt; Gut und Böse; Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit |
Antonomasie |
statt
Eigenname für Träger charakteristischer Begriff |
Walzerkönig
(für Strauss) |
Apokoinu |
Satzteil,
der gleichmäßig zu 2 beigeordneten Sätzen gehört steht ohne
Verbindungswort in der Mitte |
du
bist alt bist du |
Aposiopese |
Verschweigen
des Wichtigen unter affektbetontem Abbruch der Rede |
Dann
.... Aber ach ich weiß ja nicht, ... |
Apostrophe |
Abwenden
des Dichters von der Wirklichkeit und anrufendes Hinwenden zu Gestalten
visionärer Wirklichkeit |
Freude,
schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium ... |
Appellativum |
Gattungsbegriff
wird durch Eigennamen umschrieben |
Casanova
(für Liebhaber), Mäzen (für Förderer der Künste) |
Archaismus |
veralteter
Ausdruck oder Sprachgebrauch |
Wams
(Jacke) |
Assonanz |
Reime:
nur die Vokale sind am Gleichklang beteiligt |
...
weichen ... ausgebreitet /
Sonne ... vergoldet ... |
Asyndeton |
Sprechen
geschieht verbindungslos d.h. ohne verknüpfende Bindungswörter |
O
haar / stirn / blick / brust / ... |
Ausruf |
emphatische
Formulierungen |
Esst
mehr Tomaten! |
Chiasmus |
Überkreuzstellung
von 4 Satzgliedern |
|
Contradictio in adjectivo |
Widerspruch
zwischen Subjektiv und adjektivischem Beiwort |
beredtes
Schweigen; gefüllte Pause |
Correctio |
das
Gesagte, berichtigen bzw. konkretisieren |
wenn
der Schlingel, der Dieb, der Verbrecher ... |
Diaphora |
Wiederholung
des gleichen Wortes / Ausspruches mit jeweils anderer, oft bestärkender
Bedeutungsnuance an beliebiger Stelle |
Damit
werden sie leichter leichter. |
Ellipse |
Weglassen
des Unwichtigen und Verschweigen des Wichtigen |
|
Entkonkretisierung |
Abstrahierung
von einem Gegenstand |
Pflege,
die man spürt (Nivea, Duschgel) |
Epipher |
Umkehr
der Anapher; Wiederholung eines oder mehrerer Wörter am Satzende |
... |
Ethymologische Figur |
Zeitwort
verbindet sich mit stammverwandtem Hauptwort als Objekt |
eine
Grube graben; eine Tat tun |
Euphemismus |
verhüllende,
beschönigende Umschreibung |
entschlafen
(sterben) |
Gemination |
unmittelbar
aufeinander folgende Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe |
Tand,
Tand ist das ... / ... auf's Pferd, auf's Pferd; leise, leise, leise |
Hendiadyoin |
Gleichordnung
zweier Substantiva mit und statt logischer Unterordnung |
die
Weite und die riesigen Wälder (statt die Weite der riesigen
Wälder) |
Hyperbel |
Übertreibendes
Sprechen über das billige Maß hinaus |
Mund
wie ein Scheunentor |
Hysteron proteron |
falsche
Folge; der spätere von 2 aufeinander folgenden Vorgängen wird zuerst
genannt vor dem früher eingetretenen |
Ihr
Mann ist tot und lässt Sie grüßen. |
Impersonation |
Sprecher
legt das zu Sagende einer anderen Person in den Mund |
i.d.R.
in der Werbung zu finden |
Inversion |
Umstellung
der Satzteile entgegen dem grammatischen Schema |
Groß
ist die Diane der Empheser. |
Ironie |
Gegenteil
des Gemeinten |
|
Katachrese |
fehlerhafter
Bildersprung; häufig bei verblassten Metaphern |
Wenn
alle Stricke reißen, hänge ich mich auf. |
Klimax |
aneinandergereihte
Wörter; i.d.R. dreigliedrig; entweder steigende oder fallende Intensität |
Ein
Braun. Der neue Braun. Der gründlichste Braun. |
Litotes |
Untertreibung
- Verneinung des Gegenteils |
...,
nicht ohne Bewegung |
Metapher |
Übertragung
einer Bedeutung des Wortes in eine nicht im eigentlichen Sinne
gebrauchte |
Licht
der Wahrheit, Wogenrenner (Schiff), Redefluss |
Metonymie |
gebräuchliches
Wort durch anderes ersetzen in enger Beziehung stehendes (Sonderform:
Synekdoche, Antonomasie, Appellativum) |
Zeppelin
(Luftschiff), Traube (Wein) |
Onomatopöie |
Lautmalerei |
bauz,
grunzen, rasseln, wispern, zischen / Kikeriki, Kuckuck |
Oxymoron |
Widersprüchlichkeit
2 einander widersprechender Begriffe; Sonderformen: Addierende
Zusammensetzung; Contradictio in adjecto, Paradoxon, Katachrese |
süßsauer,
weiser Narr, ... |
Paradoxon |
anscheinender,
nur scheinbarer Widerspruch; Widerspruch zw. Logik und Glauben |
Das
Leben ist der Tod und der Tod ist das Leben |
Parallelismus |
gleichlaufende
Wiederkehr der Wortreihenfolge |
sobald
ich dir ... / sobald ich dir... |
Paraphrase |
verdeutlichende,
weiter ausführende Umschreibung |
... |
Parenthese |
Einschub
einer grammatisch selbständigen Einheit in einen Satz |
Ich
gehe - kann man daran zweifeln - nach Hause. |
Paronomasie |
Zusammenstellung
von Wörtern, die gleich lauten, aber unterschiedliche Inhalte haben |
Heide
(Natur) - Heide ( Mensch) |
Periphrase |
Umschreibung
eines Begriffes; Sonderformen: Euphemismus, Preziosität, Paraphrase,
Aischrologie, Adynaton |
|
Personifikation |
Belebung
eines Dinges oder Abstraktums |
süßer
Friede, "Kunst und Friede gehen Hand in Hand" |
Pleonasmus |
Hinzufügung
kein sinnverwandtes Wort; sondern Wort, dessen Bedeutung schon im
Hauptwort enthalten ist |
weißer
Schimmel, alter Greis |
Polyptoton |
Wiederholung
des gleichen Wortes in einem Satz mit verschiedener Beugungsform |
die
Blüte sinkt, ... oft schon sank. |
Polysyndeton |
Sprache
häuft die Bindewörter |
was
er sinnt, ist Schrecken, und was er blickt, ist Wut |
Preziosität |
gekünstelte,
geschraubte Umschreibung |
dupieren
(betrügen), benamsen (benennen) |
Prolepse |
Vorwegnahme
eines Satzgliedes |
|
rhetorische Frage |
scheinbare
Frageform; der Sprecher ist sich der Zustimmung des Zuhörers gewiss |
... |
Symbol |
Erkennungszeichen,
bildhafte Gestaltung; Blick in die Tiefe, nicht genau zu umreißen |
Kreuz |
Synästhesie |
2
oder mehrere Sinnesgebiete gemischt |
Golden
wehn die Töne nieder |
Synekdoche |
bloße
Andeutung des Begriffes; das Ganze für den Teil u.U. |
Lenze
(statt Jahre) |
Synonymie |
sinnverwandte
Wörter |
scheinen
- leuchten |
Tautologie |
Wiederholung
des bereits Gesagten mit sinnverwandtem Wort oder Synonym |
nackt
und bloß; in Bausch und Bogen; durch dick und dünn |
Vergleich |
Verschmelzung
des gemeinsamen Gehaltes aus 2 Bereichen; tertium comparationis |
saß
da, wie ... |
Zeugma |
Verbindung
von 2 Sätzen oder auch Hauptwörtern durch ein Zeitwort |
er
schlug die Stühl' und die Vögel tot; die Post geht langsam und das
Leben schnell |